Die Stillleben von Balthasar van der Ast sind kunstvolle Inszenierungen »Schöner als die Wirklichkeit«. Neben Ihrem Symbolgehalt und der Repräsentation von Wohlstand sind sie Naturstudien die den Reichtum und die Exotik des frühen 17. Jh. sowie die Fülle der Natur darstellen.
Die Ausstellungsgestaltung basiert vor diesem Hintergrund auf folgenden Ansätzen:
Die in verschiedenen Sammlungen der Stiftung Schloss Friedenstein vorhandenen Schätze bilden Parallelen zu den Motiven auf den Gemälden. Dieses Potential wurde durch die Ausstellungsgestaltung genutzt, indem vereinzelte Exponate wie Muscheln, Insekten und Vasen als Querverweise neben den Stillleben platziert wurden. Auf diese Weise wird dem Ausstellungsbesucher das handwerkliche Schaffen von Balthasar van der Ast näher gebracht und der Blick auf den Detailreichtum der Bilder gelenkt.
Gleichzeitig verweist das ausgestellte Porzellan auf den zu der Zeit aufblühenden Fernosthandel und den besonderen und exotischen Charakter von chinesischem Porzellan sowie tropischen Muscheln und Schnecken.
Um die temporäre Ausstellung innerhalb der Räume der Dauerausstellung für den Besucher zu differenzieren, blieben die Wände des Herzoglichen Museums frei von Exponaten und die Präsentation der Stillleben erfolgte auf im Raum freistehenden Elementen. Die großen Nischen rahmten den Blick auf die in einer geöffneten »Schatzkammer« inszenierten Kostbarkeiten und wurden so zu einem überdimensionalen Passepartout.
Projektzeitraum: 2016
Leistungen: Ausstellungsarchitektur und -grafik (Lph. 1 bis 9)
Auftraggeber: Stiftung Schloss Friedenstein Gotha
Standort: Herzogliches Museum Gotha